Feuerwehr Oed in Bergen

Um im Bereich der Katastralgemeinde Oed in Bergen einen organisierten Brandschutz zu gewährleisten, wurde der Antrag der damaligen Schulleiters von Oed in Bergen, Josef Altwirt, eine freiwillige Feuerwehr zu errichten, bei der Gründungsversammlung am 15. September 1930 im Gasthaus „Zum grünen Tal“ (Bacherlwirt) von dem37 Mitglieder zählenden Neuverband, der sich bereits am 1. September 1930 auf die Initiative von Johann Radler und Johann Leitner konstituierte, mit Stimmenmehrheit angenommen.

Das bei der Gründungsversammlung gewählte Kommando setzte sich wie folgt zusammen:

Wehrführer: Johann Radler, Hofer in Paching Nr.5
Wehrführer Stv.: Karl Auer, Andlinger in Hinteraigen Nr. 1
Zugsführer: Johann Augdoppler, Lehmberger in Mussbach Nr. 5
Kassier: Johann Hinterhölzl, Hans in Mussbach Nr. 2
Zeugwart: Johann Leitner, Hans in Dorf Nr.1
Schriftführer: Josef Altwirth, Schulleiter Oed in Bergen

1930 Bei der Gründungsversammlung einstimmige Beschlußfassung über den Ankauf einer Motorspritze “Klein Florian P 12“. Um die notwendigen finanziellen Mittel dafür aufzubringen, erklärten sich die Mitglieder des Verbandes bereit, Eigenmittel und zwar 10% von der im Oktober 1930 und 1931 fälligen Getreideanbauprämie in die Verbandskasse einzuzahlen.
1931 Anlieferung der 6 PS starken Motorspritze “Klein Florian P 12“ durch die Firma Rosenbauer/Linz und Weihe durch Pfarrer Matthäus Brandtner. Zur Beförderung der Motorspritze wurde ein alter Postwagen von Johann Augdoppler angekauft, der vom Wagnermeister Altenhofer in Senghübl und vom Schmied in Haufen, Draxler, zu einem Rüstwagen umgebaut und mittels Pferdegespann gezogen wurde. Zur Abdeckung der Schulden, die infolge der Neugründung der Wehr entstanden sind, wurde im Gasthaus Berndorfer in Dorf ein sogenannter “Glückshafen“ eingerichtet.
1934 Erster Feuerwehrball beim Wirt auf der Gschwendt. Der Reingewinn von S 126,-- diente der Anschaffung notwendiger Ausrüstungsgegenstände.
1935 Bei der 4. Generalversammlung wurde der Mitgliedsbeitrag mit 30 Groschen festgelegt.
1936 Die im Besitze des Verbandes befindlichen Geräte wie Motorspritze, Schläuche und andere Löschgeräte mußten infolge Fehlens eines Zeughauses in der Wagenhütte des damaligen Zeugwartes, Johann Leitner, Dorf 1, deponiert werden. Die Errichtung eines eigenen Zeughauses wurde daher immer dringlicher. Da ein solches bei einem Schuldenstand von S 890,-- bei der Vorschußkasse Hartkirchen aus eigenen Mitteln nicht finanzierbar war, wurde ein diesbezüglicher Antrag an die Gemeinde Hartkirchen gestellt, der allerdings “wegen Geldmangels“ keiner Erledigung zugeführt werden konnte.
1937 Erhöhung des Mitgliedsbeitrages von bisher 30 auf 50 Groschen.
1938 Die neuen politischen Verhältnisse, die das Jahr 1938 gebracht haben, führten zu einer völligen Neuorganisation der Feuerwehr und mit Erlaß der O.Ö. Landeshauptmannschaft vom 28. Mai 1938 wurde die Angleichung des O.Ö. Feuerwehrwesens an das des Deutschen Reiches durchgeführt. In jeder Gemeinde gab es nun nur noch eine Feuerwehr. So wurden auch die vier Feuerwehren der Gemeinde Hartkirchen am 17. Juli 1938 auf ein Kommando mit vier Löschzügen zusammengelegt.
1945 Ankauf einer Motorspritze T.S.8 samt Zubehör um 2.902 Reichsmark. Die Gemeinde Hartkirchen leistete für diesen Kauf einen Zuschuß von 1.500 Reichsmark, den restlichen Betrag von 1.402 Reichsmark zahlte der Wehrführer Johann Radler vorläufig aus seinem Privatvermögen.
1948 Gemäß eines Antrages vom 3. November 1948 an das Amt der O.Ö. Landesregierung wurde die Freiwillige Feuerwehr Oed in Bergen wieder als selbständige Feuerwehr anerkannt und in das Feuerwehrbuch beim Amt der O.Ö. Landesregierung eingetragen.
1950 Am 8. Oktober Einweihung des neuen Zeughauses in Dorf. Die Kosten für den Neubau beliefen sich auf S 16.500,--. Durch zahlreiche freiwillige Arbeitsstunden seitens der Feuerwehrkameraden, durch Subventionen des Landesverbandes und der Gemeinde Hartkirchen sowie aus dem Erlös einer Ballveranstaltung und einer Haussammlung im Pflichtbereich konnte dieser Betrag zur Gänze abgedeckt werden.
1952 Anschluß des Zeughauses an den elektrischen Strom.
1959 Ankauf eines Mannschafts- und Gerätewagenanhängers bei der Firma Rosenbauer/Linz zum Preis von S 18.000,--.
1961 Räumungs- und Sanierungsarbeiten in der Ruine Schaunberg über Einladung der Schaunbergfreunde Eferding.
1962 Ankauf einer neuen Motorspritze der Type “Automatic 75 VW“ zum Preis von S 31.600,--. Abhaltung des 30-jährigen Gründungsfestes verbunden mit der Rüstwagen- und Motorspritzenweihe durch Pfarrer Friedrich Hueber, an der 13 Wehren aus der Umgebung teilnahmen. Der in diesem Jahr durchgeführte Feuerwehrball, der auch der Abdeckung der Schulden dienen sollte, wurde erstmals im Gasthaus Roithmayr in Haizing abgehalten.
1964 Erhöhung des Mitgliedsbeitrages von bisher 50 Groschen auf 10 Schilling.
1965 Bei der in Haizing durchgeführten Gemeinschaftsübung, an der alle vier Wehren der Gemeinde teilnahmen, wurden die Meldungen erstmals mittels Sprechfunk durchgegeben.
1967 Ankauf eines Löschfahrzeuges der Type “Ford FK 1000“ zum Preis von S 32.000,--.
1969 Unsere Wehr nahm erstmals seit Kriegsende am O.Ö. Landesbewerb in Linz teil, bei dem neun Kameraden mit dem Feuerwehrleistungsabzeichen in Bronze ausgezeichnet wurden.
1970 Anläßlich des 40-jährigen Gründungsfestes wurde an zehn Kameraden die Feuerwehrdienstmedaille für 40 Jahre und an drei Kameraden das O.Ö. Feuerwehrverdienstkreuz III. Klasse verliehen.
1971 Abhaltung einer Faschingsveranstaltung beim Wirt auf der Gschwendt zwecks Finanzierung diverser Anschaffungen. Dazu ist in der Chronik folgendes zu lesen: “ Zur Erhaltung unserer Feuerwehrkasse, damit sie uns nicht die 
L e e r e bekommt, denn das wäre schlecht. Der Ertrag war zufriedenstellend.“
1974 Feuerwehrjugendlager auf der Gschwendt, veranstaltet vom Bezirksfeuerwehrkommando Eferding, an dem 13 Gruppen aus dem Bezirk teilnahmen.
1977 Ankauf eines Funkgerätes.
1978 Beschlußfassung über die Erhöhung des Mitgliedsbeitrages von bisher S 10,-- auf S 20,--. Im Rahmen der Hartkirchner Kulturwoche war unsere Wehr mit einer umfassenden Geräteschau beim Festzug vertreten. Einem alten Brauch entsprechend, veranstaltete die Wehr am 18. November den “Kathreintanz“ (“Kathrein stellt den Tanz ein“) beim Wirt auf der Gschwendt.
1979 Ankauf eines neuen Löschfahrzeuges der Type “KLF VWLT 35“ zum Preis von S 268.000,--. Das alte Fahrzeug der Type “FK 1000“, das den Anforderungen bei Brandeinsätzen nicht mehr entsprach, wurde nach Wels als Baustellenfahrzeug verkauft. Die Finanzierung des neuen Fahrzeuges wurde ermöglicht durch eine Subvention des Landesverbandes (S 35.000,--), eines finanziellen Zuschusses seitens der Gemeinde Hartkirchen (S 183.000,--) sowie einer im Pflichtbereich durchgeführten Haussammlung (S 50.000,--). Teilnahme am Leistungswettbewerb in Gallneukirchen, bei dem eine Gruppe unserer Wehr die gewünschten Leistungsabzeichen in Bronze und Silber erringen konnte. Zu den vielen neuen Aufgaben, denen sich unsere Wehr neben den Brandeinsätzen und den immer mehr werdenden technischen Einsätzen zu stellen hat, gehören auch Einsätze, deren Ziel es ist, die Umwelt sauber zu halten: So etwa eine im Gemeindegebiet an drei Samstagen durchgeführte Alteisensammlung, bei der von den Kameraden die beträchtliche Menge von 98 Tonnen gesammelt werden konnte. Der mit großem Erfolg für Familienangehörige und Feunde der Wehr veranstaltete “Heimatabend“ im Gasthaus Stadler, zeigte, daß unsere Wehr nicht nur als Helfer in Notsituationen einzugreifen imstande ist, sondern auch Freude und Fröhlichkeit vermitteln kann.
1980 Das nach 30-jähriger Verwendung schon stark renovierungsbedürftige Zeughaus wurde unter Aufbringung von 170 freiwilligen Arbeitsstunden seitens der Feuerwehrkameraden einer gründlichen Sanierung unterzogen.
1981 Abhaltung des dreitägigen Bezirksjugendlagers beim Brandtner in Dorf, das von unserer Wehr organisiert wurde. Der Bevölkerung, die zahlreich vertreten war, wurden neben diversen Löschvorführungen auch ein Lagerabend geboten, bei dem Feuerwehr-Kurat Dechant Friedrich Hueber eine Feldmesse zelebrierte, die von der Musikkapelle Hartkirchen musikalisch umrahmt wurde.
1982 Da die bisherige durch 28 Jahre hindurch im Einsatz stehende Sirene den Anforderungen nicht mehr entsprach, wurde eine neue angekauft und installiert. Abhaltung des 1. Hallenfestes in der Linznerhalle.
1983 Ankauf eines Notstromaggregates und eines Heumeßgerätes zur Bekämpfung von übermäßiger Heustockerhitzung, einer klassischen Brandursache in der Landwirtschaft.
2. Hallenfest in der Linznerhalle.
1984 Einen ansehnlichen Erfolg errang eine Gruppe unserer Wehr beim Landesleistungsbewerb in Schwanenstadt mit dem Erwerb der Leistungsabzeichen in Bronze und Silber. Da im bestehenden Zeughaus nur ein Raum für das gesamte Gerät zur Verfügung stand, wurde beschlossen, das Zeughaus zu erweitern. Der für die Vergrößerung notwendige Grundbedarf wurde von August Hofer, Würting 1 und Max Arthofer, Dorf 2, kostenlos zur Verfügung gestellt. Durch die Aufbringung von Eigenmitteln (Erlöse aus den Hallenfesten), einem Finanzierungszuschuß seitens der Gemeinde und der Leistung von 2300 freiwilligen Arbeitsstunden konnte der Rohbau Ende des Jahres noch fertiggestellt werden. Die endgültige Fertigstellung erfolgte 1986.
1985 Das diesjährige Hallenfest, das schon zum dritten Mal in der Linznerhalle veranstaltet wurde, war überaus gut besucht und erbrachte auch ein gutes finanzielles Ergebnis, so daß der Ankauf eines weiteren Fahrzeuges der Type “VW LT 31“, das in Eigenregie zum Kommandofahrzeug umgebaut wurde, getätigt werden konnte. Der gesamte Kostenaufwand belief sich auf S 60.000,--, der zur Gänze von unserer Wehr aufgebracht wurde.
1986 Aufhebung des Mitgliedsbeitrages.
1988 Im Rahmen der Brandschutzwoche 1988 veranstaltete die Wehr einen “Tag der offenen Tür“.
1989 Aktive Teilnahme an der vom Land Oberösterreich gestarteten Umweltsäuberungsaktion, bei der die Wehr, sowie auch später noch in den Jahren 1990 und 1997, Bäche und Straßenränder säuberte und so die Funktion einer “Umweltschutzwehr“ praktisch ausübte. Das diesjährige Dorffest vom 26. – 28. Mai wurde erstmals beim Andlinger in Hinteraigen abgehalten, eine Einrichtung wie sie auch in den folgenden Jahren bis heute beibehalten worden ist und damit einen nicht unwesentlichen Beitrag zum Gemeinschaftsleben leistet. Denn Feuerwehr bedeutet immer auch Geselligkeit, Kameradschaft und Zusammenhalten.
1992 Da die Motorspritze der Type “Automatic 75 VW“ nach dreißigjährigem Einsatz immer reparaturanfälliger wurde, war der Ankauf einer neuen Motorspritze der Type “TS 12 FOX“ notwendig geworden.
1995 1.Juli: Gründung der Jugendfeuerwehr Oed in Bergen.
1997 Bezirksfeuerwehrjugendlager in Hinteraigen, an dem 171 Jungfeuerwehr-männer aus dem Bezirk Eferding, aus Bischofshofen und aus den deutschen Gemeinden Lohstadt und Mainburg teilgenommen haben. Übernahme eines Tanklöschfahrzeuges der Type “TLF 2000“, Baujahr 1977, von der Freiwilligen Feuerwehr Hartkirchen.
1998 Technischer Einsatz beim Zugsunglück in Schlüsselberg, Bezirk Grieskirchen, bei dem gefährliche Stoffe und Güter geborgen werden mussten. Anläßlich des 1100-Jahrjubiläums von Hartkirchen wurden im Rahmen einer Ausstellung Fahrzeuge und Geräte unserer Wehr zur Schau gestellt. Teilnahme an der “Aktion Friedenslicht“. Die Wehr überbrachte das Friedenslicht von Bethlehem in die einzelnen Häuser des gesamten Pflichtbereichs.
1999 Am 29. März wurde Josef Mitter, letztes Gründungsmitglied, zu Grabe getragen.
2000 Festakt mit Feldmesse anläßlich des 70-jährigen Bestandsjubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Oed in Bergen.
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