"Brand auf der Ruine Schaunburg, 2 Personen verletzt" So lautete am Nachmittag des 15. Oktober 2011 die Übungsalarmierung der 4 Hartkirchner Feuerwehren und dem Roten Kreuz im Rahmen der jährlichen Herbstübung. Als kurz darauf die ersten Einsatzfahrzeuge an der Burg ankamen, mussten die Leiter der Einsatzorganisationen jedoch schnell feststellen, dass die Situation weitaus schlimmer war, als ursprünglich angenommen. Offenbar hatten Jugendliche eine Party in einem der Kellergewölbe gefeiert, als es da unten zu einem Brand kam. Bei der anschließenden Panik wurden mehrere Personen zum Teil schwer verletzt, mindestens 3 sollten sich zudem noch im Gewölbe aufhalten. Viele Personen liefen panisch im Burggelände umher, einige Verletzte hatten sich zudem versteckt. Weitere zum Teil stark alkoholisierte Gäste zeigten sich zudem sehr unkooperativ und erschwerten den Helfern ihre Arbeit. Trotzdem führten die Rettungsarbeiten schnell zum Erfolg und Atemschutztrupps konnten die vermissten Personen aus dem verrauchten Gewölbe retten. Während sich das Rote Kreuz um die Vielzahl der Verletzten kümmerten wurde bei der weiteren Erkundung festgestellt, dass sich auch oben am 32m hohen Burgturm ein Drama abgespielt hatte. Ein junges Pärchen war bei Ausbruch der Panik gerade am oberen Plateau. Beim Nachsehen was los war, stürzte ein junger Mann dabei über das Geländer und blieb auf einem etwa 8m tiefer liegenden Plateau schwer verletzt liegen. In Panik stolperte die junge Frau und brach sich dabei den Knöchel. Auch sie konnte den Turm so nicht mehr verlassen. Schnell war den Helfern klar, dass eine Rettung der Beiden über den engen Stiegenaufgang nicht möglich war, daher wurde zur Unterstützung auch die Höhenrettergruppe aus Alkoven nach alarmiert. Diese erreichte kurz darauf die Einsatzstelle und begann mit den Vorbereitungen die beiden Verletzten abzuseilen. Während der verletzte Mann mittels Korbtrage geborgen wurde, konnte die junge Frau mittels eines speziellen Bergegeschirrs aus ihrer über 30m hohen Position gerettet werden. 45 Minuten nach Alarmierung waren schließlich alle Verletzten gerettet und den Händen des Roten Kreuzes übergeben. Auch das Feuer war zu diesem Zeitpunkt unter Kontrolle und die Übung konnte erfolgreich wieder beendet werden. Bei der abschließenden Nachbesprechung im Feuerwehrhaus Hartkirchen waren sich alle Beteiligten einig, dass die Übung ein großer Erfolg war, zeigte sie doch einige Spezialitäten dieses besonderen Übungsobjektes auf: -> die exponierte Lage der Burg und den damit verbundenen erschwerten Anfahrtswegen -> die spärlichen Abstellmöglichkeiten für Fahrzeuge außerhalb der Burg. Der Besucherparkplatz ist bei solchen Veranstaltungen immer gefüllt. -> die knappen Löschwasserquellen. Für das Löschwasser musste eine etwa 500m lange Leitung aus einem kleinen Teich gelegt werden. -> die fehlende Möglichkeit der Zufahrt in den Burginnenhof. Da kleinere Fahrzeuge nur in den äußeren Burghof und größere Fahrzeuge gar nicht in die Burg fahren können, gibt es für die Einsatzkräfte längere Fußmärsche über z.T. steilen, unbefestigten Untergrund. Insgesamt nahmen 11 Männer und Frauen des Roten Kreuzes, 70 Kameraden der 4 Hartkirchner Feuerwehren sowie der Feuerwehr Alkoven und 20 Jugendliche der Jugendgruppen der Einsatzorganisationen als Verletztendarsteller an dieser Übung teil. Die durchführenden Feuerwehr Hartkirchen bedankt sich bei allen Teilnehmern für diese tolle Übung und hofft, dass so ein Ernstfall nicht so schnell eintritt. Unrealistisch ist das Szenario sicher nicht, da die Burg immer ein beliebtes Ausflugsziel ist und in der Anlage tatsächlich sehr oft diverse Feiern und Parties stattfinden.
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